Gamification: Warum es sich lohnt, den Spielbetrieb ernstzunehmen.
Der 26 Minuten-Krieg
Als „Gamification“ wird die Nutzung spielerischer Methoden in der Kreativbranche bezeichnet. Auch in der POWER+RADACH werbeagentur – agenturintern in der virtuellen Zusammenarbeit, im Büro in Aachen und natürlich auch bei digitalen und Präsenzworkshops mit unseren Kunden – setzen wir spielerische Methoden ein. Und machen aus dem Work- einen Gameshop. Warum es sich lohnt, den Spieltrieb ernst zu nehmen, lesen Sie in diesem Post in unseren Blog BLVDR EIGHT.
Es sind diese vier Rahmenbedingungen für Kreativität und das Finden neuer Lösungen, die mit Gamification-Methoden geschaffen werden:
Vertiefende Konzentration
Problemlösung auf Knopfdruck und Kreativ-Ansätze im Handumdrehen – diese Klischees werden mittlerweile selbst in Hollywood nicht mehr für die Kreativbranche verwendet. Mit Gamification-Methoden aber gelingt die echte Voraussetzung für das Finden neuer Lösungen: Die vertiefende Konzentration, die wir bei Kindern im Spiel beobachten und die mit Ruhe und dem Ausblenden der Umgebung einhergeht. Im besten Fall wächst dann die Fähigkeit, die ich „Spazierendenken“ nenne und die sich bspw. in Brainwritings oder beim Einsatz von LEGO® SERIOUS PLAY® einstellen kann. Man entfernt sich unmerklich vom Kern des Aufgabe, um an Rand die wichtigen neuen Impulse zu bekommen, die eine Lösung für den Kern darstellen.
Mühelose Leichtigkeit
Wenn mit den Regeln einer Gamification-Methode an einer Problemstellung gearbeitet wird, ist eigentlich bereits die Verwendung des Begriffs „Arbeit“ falsch. So kann zum Beispiel mit der Regel, auf Sprache und geschriebenes Wort in der Zusammenfassung von Ergebnissen für eine Workshop-Session zu verzichten, eine neue Leichtigkeit erreicht werden. Denn plötzlich muss jeder Aspekt der Teilergebnisse aus der Session von ihren Teilnehmern visuell gedacht und als Zeichnung dokumentiert werden. Das fühlt sich meist überhaupt nicht nach Arbeit für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an. Und ist es am Ende doch.
Anspornender Wettstreit
Im Großteil aller Spiele – Sport, Brett-, Karten- oder Gesellschaftsspiel – geht es um Punkte und Plätze. Das Regelwerk und die Spielsituation sind Ansporn und setzen den Rahmen für ein Entfalten des Ehrgeizes der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Ein Umstand, der alle Spielteilnehmer zur Höchstleistung anspornen kann. Besonders in Workshops mit mehreren Teilnehmern lassen wir diese Atmosphäre gerne zu. Zum Beispiel, in dem verschiedene Teilgruppen räumlich voneinander getrennt aber zeitlich parallel identische Aufgaben bearbeiten. Und sich anschließend unter gespannten Blicken der anderen Teilgruppen-Teilnehmer die Ergebnisse wechselseitig präsentieren.
Beflügelnde Fantasie
Von Methodik-Experte Tim Bruysten haben wir eine Frage übernommen, die sofort das kindliche Gemüt weckt und die Gedanken beflügelt. Es ist die Szenarien-Frage: „Wie wäre es denn, wenn es schön wäre?“. Nahezu unmittelbar beginnt man mit den Antworten auf diese Frage die Realität auszublenden und mit ihnen eben jene Ziele zu formulieren, die es sich dann operativ zu verfolgen lohnt. Denn wenn „es nicht schön wäre, wäre es keine erstrebenswerte Zukunft“ für mein Produkt, meine Geschäftsidee oder mein Unternehmen, oder?
Gamification ist kein neuer Trend. Und dennoch gewinnt er gerade jetzt und gerade in mittelständischen Strukturen erst so recht an Fahrt.
Die Berührungsängste mit ungewöhnlichen Methoden werden mehr und mehr abgebaut. Und dazu tragen auch äußere Umstände wie gestiegener Innovations- und Anpassungsdruck bei. Aber im Kern ist die Zustimmung, auf die unsere Gamification-Konzepte für Beratung zu Geschäftsmodellen, Produktentwicklungen und in der Kreation von Kommunikationskonzepten stoßen, mit einem einfachen Satz zu erklären: Gute Ideen können nie peinlich sein. Und damit auch der Weg dorthin nicht. Wer offen genug für diese Methoden ist, den werden ihre Ergebnisse antreiben.